GRAB- & FURCHENSTOCK


Das älteste Gerät für den Ackerbau war wohl der sogenannte Wühl- oder Grabstock.

Ursprünglich wurde dieser Stock von den Jägern und Sammlern benutzt, um eßbare Wurzeln, Knollen, Insektenlarven und sogar Kleintiere aus der Erde auszugraben.

Die frühesten Funde solcher Stöcke stammen aus Afrika aus der Zeit von vor 200 000 Jahren. Allerdings dürfte dieses Gerät, da Holz nur relativ selten erhalten blieb, schon wesentlich früher eingesetzt worden sein.

Dabei handelt es meist um einen einfachen, ca. 1 Meter langen Stock, der an einem Ende zugespitzt ist. Die Spitze kann außerdem im Feuer gehärtet worden sein. Andere Beispiele können auch ein breiteres, einseitig abgeschrägtes, spatelförmiges Ende zeigen.

Um dem Stab größeren Druck zu verleihen, wird mitunter eine durchbohrte Steinscheibe, die man mit einem kleinen Holzkeil (Holzspan oder Zweigstück) festklemmt, als zusätzliches Gewicht auf den Stock aufgesteckt.

Mit dem Beginn des Ackerbaus erhielt der Grabstock dann einen neuen Verwendungszweck als Gerät zur Bodenbearbeitung. Mit dem Stock konnte der Boden aufgelockert werden, damit die Getreidekörner besser keimen konnten. Der Stock wird dabei wie ein Hebel benutzt, indem er senkrecht in den Boden gestoßen und dann in Richtung des Körpers gezogen wird.

Es können aber auch nur einzelne Saatlöcher zur Aufnahme der Samenkörner gesetzt werden - der Grabstock wird dabei als sogenanntes Pflanzholz eingesetzt.

Eine weitere Entwicklung war schließlich der abgewinkelte Grabstock, der eine gewisse Hebelwirkung zur Folge hatte und zum Ziehen von flachen Saatrillen benutzt werden konnte. Dieser wird als Furchen- bzw. Furchengrabstock bezeichnet, aus dem sich schließlich der Hakenpflug entwickeln sollte.


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