DIE HERSTELLUNG VON LEDERRIEMEN


Um möglichst lange Lederriemen zu erhalten, schneidet man aus einer Lederhaut die Riemen von der Mitte ausgehend spiralförmig heraus. Aus einer ca. 2 Quadratmeter großen Haut läßt sich auf diese Weise ein bis zu 20 Meter langer durchgehender Riemen fertigen. Damit keine Schwachstellen im Riemen entstehen, muß die Schnittführung sehr genau erfolgen bzw. eine gleichbleibende Breite des Riemens beachtet werden.

Die fertig herausgeschnittenen Riemen werden im Anschluß gestreckt, getrocknet und schließlich eingefettet, um eine regelmäßige und glatte Oberfläche zu erhalten.

Lederriemen können in einem weiteren Arbeitsschritt zu dickeren Seilen geflochten werden. Es empfiehlt sich dabei, die Riemen vor dem Flechten naß zu machen. Die Riemen schrumpfen nämlich beim Trocknen, weshalb sie nach dem Flechten enger und besser zusammenhalten.

Aus der sogenannten Hamburger Kultur bzw. Rentierjägerkultur im nördlichen Mitteleuropa aus der Altsteinzeit (ca. 13000 bis 10000 v. Chr.) ist der sogenannte Riemenschneider bekannt. Dabei handelt es sich um ein Gerät aus einem Rentiergeweih. In den äußeren Bogen eines Rentierschaftes oder des Schaufelstücks eines Rentiergeweihs wird durch Schnitzen und Schaben ein schmaler Schlitz getrieben, in den man eine Feuersteinklinge einsetzt und eventuell festkittet. Diese Klinge kann in der Mitte des Schaftes eingesetzt sein oder am Ende des Griffes. Im ersten Fall kann der Riemenschneider rechts und links von der Klinge angefaßt werden, im zweiten Fall an einem Griff wie bei einem Messer. Ein solcher Riemenschneider kann auch zum Abhäuten von Tieren, dem Öffnen von Kadavern und dem Zerteilen von Fleisch benutzt werden.



Will man kürzere Lederriemen zu einem längeren verknüpfen, kann man sie an ihren Enden mit T-förmigen Einschnitten versehen. Die einzelnen Riemen werden gegenseitig durch diese Schlitze gesteckt und anschließend fest angezogen. Es entsteht eine Art Knoten, bei dem es aber keine lose Enden mehr gibt.


© 2004 PIRG