BAYERISCHER RUNDFUNK Hörspiel-Leitung 5.10.1983 Lieber Michael Koser, ob nach Casablanca oder nicht nach Casablanca: Auch wir, Herr Weigel und ich, hoffen, - : das möge der Beginn einer wunder- baren Serie sein. Natürlich merkt man es auch diesem schönen ersten Skript an, daß es keine schwere Geburt war, eher leicht, süffig und brillant, süffisant und brillierend kommt das an, liest sich jedenfalls für den dramaturgisch-redaktionellen Blick so vom Blatt weg, das sitzt genau, liest sich wie Butter, wie Butter?, eher wie Medien-Maschinenöl - lauter schöne Einfälle, Krimi blitzt so bißchen durchs Gefieder, durch die Tuche der Augsbur- ger Manufakturen, wo man seinerzeit ja die Ärmel schlitzte, um zu zeigen, was man drunter alles anhat, anhaben kann - Krimi blitzt durch, und schön (ich sage zu oft schön ...), passabel jedenfalls die kecke Draufprogrammierung älterer Sprachgestiku- lationen des kleinen Taschencomputers, dessen Haupt- und Ober- terminal zuhause beim "letzten Detektiv" Jonas steht ... und logisch aufgebaut ist es darüber hinaus auch noch, gut gebaute Handlung, prächtig placierte Charaktere, also das macht mich - gerade habe ich mit Herrn Weigel telefoniert, ihn auch - neu- gierig auf nächste Folgen - wir dachten, Ihnen sobald als möglich das Honorar für die erste Folge anzuweisen, hoffen aber inständigst und intensiv, die Neugier ist angespitzt wie ein Bleistift, der in eine Zitrone stechen möchte, aber eine Durian- frucht vorfindet, Sie wissen, sie stinkt furchtbar aber schmeckt vorzüglich, deswegen kennen die Europäer sie nicht, weil sie nicht transportabel ist, aber ihr Geschmack wird von Indien- Reisenden aufs äußerste hochachtend gerühmt ... Also, schicken Sie bald ein, zwei nächste Folgen - im Pro- gramm sollte es wohl in der zweiten Jahreshälfte 1984 sein, aber bis dahin haben Sie ja eifrig und noch mehr geschrieben! Für heute mit herzlichen Grüßen (Kopie geht an Herrn Weigel) Ihr(Dr. Dieter Hasselblatt)