BIRKENRINDENTEER


Birkenrindenteer war sozusagen der "Alleskleber der Steinzeit"; es handelt sich dabei um eine schwarze, klebrige Masse, die sich im erhitzten Zustand hervorragend verarbeiten läßt.

Im Gegensatz zu den relativ leicht zu gewinnenden bzw. verarbeitenden Baumharzen (z.B. Kiefernharz), die man praktisch nur aufzusammeln braucht, ist die Herstellung von Birkenrindenteer (oder Birkenpech) sehr aufwendig.

Gewonnen wird diese Masse aus Birkenrinde. Kleine Stückchen bzw. Röllchen von Birkenrinde werden in einem luftdicht abgeschlossenen Topf bei einer möglichst gleichbleibenden Temperatur von 300 bis 400 Grad erhitzt.

Bei diesem Verschwelen unter Ausschluß von Sauerstoff ("trockene Destillation", vgl. die Erzeugung von Holzkohle) zersetzt sich nun die Rinde und es entsteht eine pechartige, zäh- oder ölflüssige Masse. Dickt man diese Masse unter weiterem Erhitzen in einem offenen Gefäß ein, entsteht ein asphaltartiger Teer.

Diese heiße Masse kann nun mit einem Holzstäbchen oder einem ähnlichen Gegenstand aufgetragen bzw. -gestrichen werden. Dieser Vorgang muß rasch erfolgen, da der Teer sich rasch abkühlt. Beim Abkühlen härtet sich der Birkenteer zu einem glasharten Zustand.

Ötzl verwendete diesen "Klebstoff" z.B. beim Anfertigen seiner Pfeile (Pfeilspitzen und Befiederung).


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