BAUMHARZ


Baumharz war neben dem Birkenrindenteer ein weiterer "Klebstoff" des steinzeitlichen Menschen.

Baumharze (Resina) sind klebrige Säfte, Absonderungen des pflanzlichen Stoffwechsels, die in Baumzellen ('Drüsen') erzeugt werden. In den Harzkanälen, die den Baum von oben nach unten durchziehen, wird das Harz gespeichert. Wird ein Baum 'verletzt', z.B. durch einen Axthieb, tritt das Harz an dieser Stelle nach außen und verschließt die 'Wunde' wieder.

Bleiben die Harze nach dem Austritt flüssig, spricht man von Balsam; härten sie durch Oxydation aus, bezeichnet man sie als Hartharze. Diese besitzen eine amorphe oder kristalline Struktur und erscheinen glasklar oder gefärbt. Der Duft der Harze wird durch die in ihnen enthaltenen ätherischen Öle bewirkt.

In größeren Mengen sind Harze in Nadelhölzern, z.B. Fichte, Kiefer oder Tanne, zu finden. Das Harz, flüssig oder ausgehärtet, kann in irgendwelchen Behältern gesammelt werden. Beim Sammeln sollte in erster Linie darauf geachtet werden, daß das Harz so wenig wie möglich durch Fremdkörper (Schmutz, Rinde, Nadeln etc.) verunreinigt wird.

Zur Herstellung des Klebers werden Harzstückchen in ein kleines Gefäß, z.B. eine Tonschale, oder auf einen flachen Stein gegeben. Am Feuer werden diese Harzstückchen vosichtig erhitzt und auf diese Weise geschmolzen. Im flüssigen und heißen Zustand muß nun das Harz auf die zu klebende Stelle gegossen oder mittels eines Stöckchens aufgetragen werden.

Beim Erhitzen darf das Harz nicht überhitzt werden, weil es dadurch bröckelig und die Klebefähigkeit beeinträchtigt wird. Außerdem ist zu beachten, daß sich Harz leicht entzünden kann.

Dieser Klebstoff kann auf vielfältige Weise zur Anwendung kommen, z.B. um Pfeilspitzen oder Steinklingen in Holzschäften zu fixieren, Risse in Holzgefäßen zu verschließen, Nähte abzudichten und geflochtene Körbe wasserfest zu machen.


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