DIE FELLMÜTZE


Ötzls Mütze wurde in der Nähe der Gletscherleiche gefunden. Im Gegensatz zu den anderen Kleidungsstücken aus Fell ist das Haarkleid der Mütze weitgehend erhalten geblieben und konnte nach ihrer sorgfältigen Bergung auch konserviert werden. Der Kinnriemen ist vermutlich schon zu Ötzls Zeit gerissen.

Das Material der halbkugelförmigen Kappe stammt vom Pelz des Braunbären. Die Mütze könnte daher nicht nur einen praktischen Zweck, sondern auch den Charkater einer Trophäe besessen haben.

Die Kappe selbst ist aus vier Fellstücken gefertigt. Die Nähte wurden wie gewohnt in der Überwendlingstechnik ausgeführt.

Der untere Teil der Kappe besteht aus einem 52 cm langen und 7,5 cm breiten Fellstreifen, der an seinen Schmalseiten zusammengenäht wird. An den oberen Rand dieses Streifens wird ein zweiter, aus zwei Hälften bestehender 9 cm breiter Fellstreifen angenäht. Durch zwei sogenannte Abnäher, d.h. keilförmig abgenähte Falten, wird die Mütze in ihre halbkugelige Form gebracht. Die verbleibende Öffnung in der Mitte der Mütze wird durch ein spitzovales Fellstück, 11 cm lang und 3,5 cm breit, geschlossen. Die Mütze besitzt eine Höhe von ca. 20 cm.

Am unteren Rand der Mütze sind zwei Löcher angebracht, durch die die beiden 8 bis 9 mm breiten Lederriemen gezogen und verknotet werden. Damit konnte die Fellmütze unter dem Kinn festgebunden werden.


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