NÄHNADELN AUS KNOCHEN


Eine kleine, aber nichtsdestotrotz wichtige Entwicklung in der Menschheitsgeschichte war die Erfindung der Nadel. Die ältesten Nähnadeln mit Öhr entstanden um 16 000 vor Christus und veränderten den Alltag entscheidend.

So wurde zunächst die Herstellung von Kleidung wesentlich beeinflußt. Felle und Leder konnten nun nach den individuellen Körperformen zugeschnitten und zusammengenäht werden. Außerdem konnten Gebrauchsgegenstände angefangen von Beuteln und Säcken bis hin zu Booten wie Kajaks angefertigt werden.

Um eine Nadel herzustellen, werden als erstes mit einem Messer in ein Stück Knochen (oder Elfenbein) lange und gerade Rillen geritzt. Anschließend hebt man mit der Messerspitze einzelne Knochensplitter heraus.

An ihrem schmalen Ende werden diese Splitter zu einer scharfen Spitze geschnitzt, am dickeren Ende werden sie mit einem Loch, dem Nadelöhr, versehen. Dazu wird mit dem Silexbohrer das Nadelende vorsichtig von beiden Seiten her angebohrt, bis das Loch entsteht.

Am Schluß wird die Nadel noch in den Rillen eines Sandsteins glattgeschliffen und poliert. Aufgefundene knöcherne Nähnadeln sind so dünn, daß sie selbst heute noch zum Nähen verwendet werden könnten.


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