DER KLINGENKRATZER


In seinem Leibriemen mit der Tasche führte Ötzl mehrere kleine Werkzeuge für den Alltagsgebrauch mit sich.

Das erste dieser Geräte ist ein sogenannter Klingenkratzer. Dieser besteht aus einem grau bis dunkelgrau gesprenkelten Feuerstein und wurde vermutlich aus einer im Querschnitt dreieckigen Klinge herausgearbeitet. Er ist 6,7 cm lang, mißt an der breitesten Stelle 1,35 cm und ist 0,75 cm dick. Diese Klinge ist rundum mit steilen Retuschen bearbeitet worden.

Die Einsatzmöglichkeiten des Klingenkratzers sind vielseitig. Man kann mit ihm schneiden, schaben, kratzen, schnitzen, hobeln, glätten usw.

Bei den wissenschaftlichen Untersuchungen konnten an einer Kante Spuren von sogenanntem 'Sichelglanz' festgestellt werden. Diese Ätzung entsteht, wenn kieselsäurehaltige Pflanzenhalme geschnitten werden. Vermutlich hat Ötzl damit auch Gräser geschnitten, aus denen seine Ausrüstung bestand.


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